Theatre of Cruelty (Goor va gahvareh)

Die fortlaufende Serie THEATRE OF CRUELTY basiert auf modularen Praktiken aus der Arbeit mit Archiven. Ala Dehghan präsentiert darin ortsspezifische und improvisierte Rekonfigurationen und Transformationen fragmentierter Materialien, Erinnerungen und Ephemera, die sich durch die Logik der Montage ausdrücken. GOOR VA GAHVAREH (Farsi: Grab und Wiege) besteht aus mehreren auf dem Boden liegenden Monitoren, die den Raum mit bewegten Archivbildern illuminieren. So entsteht eine fluktuierende Plattform, die historische und sehr persönliche Zeitlichkeiten in sich vereint. Die Künstlerin produziert, findet, sammelt und imaginiert Wirklichkeitsfragmente, um sie als eigenständiges, mysteriöses Theater zu inszenieren. Jedes davon wird zu einem persönlichen Schrein, der durch das Stilmittel der Mise en abyme (als Raum im Raum oder Geschichte in der Geschichte) und als Reflexion psychologischer Methodik eine Erzählung entwickelt. Diese improvisierten Bühnen geben Zuschauer*innen Gelegenheit, in die Rolle der Erzählenden zu schlüpfen und sich verschiedene Realitäten vorzustellen. GOOR VA GAHVAREH reflektiert Grenzübergänge und die ihnen inhärente zeitliche Logik sowie den psychologischen Übertritt des migrantischen Selbst in Momenten des Aufbruchs und der Ankunft/Rückkehr.